Auf Jagd mit Wildhunden

Sogar für uns etwas überraschend reisen wir bereits ein Jahr später wieder in den South Luangwa Nationalpark. Geschuldet ist dies der hohen Leopardendichte, die wir im Vorjahr hier vorfanden, und entsprechend hoch sind unsere Erwartungen an die Wildbeobachtungsfahrten. Ein paar Exemplare des Eliteclubs bekommen wir zwar vor die Linse, aber das Highlight dieser Safari ist eindeutig ein Rudel Afrikanischer Wildhunde. Fast täglich bekommen wir das 20+ köpfige Rudel zu Gesicht. Während in der grossen Mittagshitze noch ein Knäuel aus Pfoten, Köpfen, Körpern und Schwänzen träge vor uns liegt, kommt mit leicht sinkenden Temperaturen Bewegung auf. Die quirligen Jungtiere üben Jagd- und Kampfspielszenen: sie rennen hintereinander her, rempeln sich gegenseitig an, springen aneinander hoch, kämpfen um Überreste des letzten «Kills» und tragen sie triumphierend davon. Wenn die Rudelführer aufstehen, springen auch die restlichen Mitglieder auf. Es folgt eine aufgeregte, laute und fröhliche Begrüssungszeremonie. Keine zwei Minuten später ist alles vorbei. Wie eine Armee, die sich in Formation bewegt, trotten sie davon. Die Hunde mit ihren schlaksigen Beinen, den Micky-Maus-Ohren und dem gescheckten Fell suchen die Landschaft nach möglichen Beutetieren ab. Wir wissen, dass die Jagd in jedem Moment und blitzschnell seinen Höhepunkt nehmen kann, und hängen uns an ihre Fersen. Plötzlich kommt Hektik auf. In einer Explosion von Kraft und Schnelligkeit hetzen die Wildhunde ihrer Beute hinterher. Die Antilopen wissen um die Gefahr und rennen um ihr Leben. In der Tat können wir dem Treiben mit blossem Auge kaum folgen, denn das Tempo ist derart hoch. In vollem Karacho preschen Puku und Wildhund an uns vorbei - uns bleibt der Mund offenstehen. Das Puku springt eine steile, meterhohe Uferböschung hinab ins Wasser und entkommt haarscharf, aber für ein Impala kommt jede Hilfe zu spät.

Während unserem Aufenthalt haben wir das grosse Glück gleich mehrere Jagden der Wildhunde mitzuverfolgen. Jede einzelne ist ein Meisterstück und jede ist von Erfolg gekrönt. Unsere Tage in Zambia waren definitiv glücklicher als jener der Impalas. Schlussendlich lassen wir die Hunde hinter uns, dankbar, dass wir das Glück hatten, so viel Zeit mit diesen äusserst seltenen Tieren verbringen zu dürfen.

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Meer aus Sand

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Im Land der Leoparden mit Hochs & Tiefs